Per Defi­ni­tion sind kriti­sche Infra­struk­turen – kurz KRITIS genannt – Orga­ni­sa­tionen oder Einrich­tungen mit wich­tiger Bedeu­tung für das staat­liche Gemein­wesen, bei deren Ausfall oder Beein­träch­ti­gung nach­haltig wirkende Versor­gungs­eng­pässe, erheb­liche Störungen der öffent­li­chen Sicher­heit oder andere drama­ti­sche Folgen eintreten würden.

Die Sektoren der kriti­schen Infra­struktur sind folgende:

  • Energie
  • Infor­ma­ti­ons­technik und Telekommunikation
  • Trans­port und Verkehr
  • Gesund­heit
  • Wasser
  • Ernäh­rung
  • Finanz- und Versicherungswesen
  • Staat und Verwaltung
  • Medien und Kultur

Abbil­dung von kritis.bund.de

Dabei handelt es sich also um Basis­dienste, die für uns im Alltag irgendwie selbst­ver­ständ­lich geworden sind – wie die Versor­gung mit Trink­wasser, das Trans­port­wesen und die Energieversorgung.

KRITIS in der Energiewirtschaft

Die Energieversorgung ist wie oben aufge­zeigt ein zentraler Bereich der kriti­schen Infra­struk­turen. Kommt es zu Ausfällen oder zu Störungen in Ener­gie­netzen wirkt sich das extrem und unmit­telbar auf alle anderen Sektoren aus. Es kommt zu einem Domi­no­ef­fekt.

Wir wollen mal die Auswir­kungen auf andere Sektoren genauer betrachten:

Fällt die Stromversorgung in einer Region aus, dann …

… sind nahezu alle privaten Endkunden ohne Licht, Telefon und Internet

… können auch Mobil­funk­masten betroffen sein (Sektoren Infor­ma­ti­ons­technik und Telekommunikation)

… können Rund­funk­sender betroffen sein (Sektoren Medien und Kultur)

… werden Notstrom­ag­gre­gate benö­tigt, welche mit ange­lie­fertem Kraft­stoff betankt werden müssen (Sektoren Trans­port und Verkehr)

… sind keine Notstrom­ag­gre­gate vorhanden oder fallen diese aus, können die meisten Unternehmen, Wasser­werke (Sektor Wasser), Kran­ken­häuser (Sektor Gesund­heit), Banken (Sektoren Finanz- und Versi­che­rungs­wesen) und öffent­liche Einrich­tungen (Sektoren Staat und Verwal­tung) nicht mehr oder nur noch sehr einge­schränkt arbeiten.

Man erkennt den Domi­no­ef­fekt. Beim Ausfall bestimmter kriti­scher Infra­struk­turen sind schlimms­ten­falls alle Bereiche des öffent­li­chen und privaten Lebens betroffen. Insbe­son­dere auf der Ener­gie­wirt­schaft mit Kraft­werken, Strom- und Gaslei­tungen basieren viele weitere kriti­sche Infrastrukturen.

In weiteren Beiträgen beschäf­tigen wir uns mit der Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit und weiteren Siche­rungs­maß­nahmen rund um die kriti­sche Infra­struktur in der Energiewirtschaft.